40 Jahre Freie Schule Bochum
Es war ein ganz neuer Weg, den eine Gruppe von engagierten Eltern und Lehrern im Sommer 1981 beschritten hat. Doch Mut und Einsatz haben sich gelohnt. In diesem Monat wird die Freie Schule Bochum 40 Jahre alt.
Als die ersten Kinder nach den Sommerferien im Jahr 1981 das erste Mal zur Schule kamen, wussten auch die Eltern noch nicht, was auf sie zukommen wird. „Es gab damals noch gar keine Genehmigung“, erzählt Schulleiterin Susanne Reick-Partenheimer. „Es wurde aber trotzdem einfach Schule gemacht.“ Niemand wusste, wie die Stadt reagieren würde. „Rechtlich war es für die Eltern ja wahrscheinlich so, als würden sie ihre Kinder gar nicht zur Schule schicken.“ Doch das Risiko wurde in Kauf genommen.
Der erste Unterricht fand in einem alten Apothekerhaus in Dahlhausen statt. Rund ein Dutzend Schüler hatten sich damals eingefunden. Bis zur offiziellen, staatlichen Anerkennung sollte es allerdings noch rund fünf Jahre dauern. In der Zwischenzeit mussten Schulkonzepte vorgelegt, Finanzpläne aufgestellt werden. „Es war sicher eine ganz spannende Zeit“, so Reick-Partenheimer, die selbst erst 1992 zum Team der Freien Schule hinzugestoßen ist. „Nach meiner Zeit am Gymnasium habe ich Alternativen gesucht – zu Noten und Leistungsdruck.“ Was sie vor allem fasziniert hat, war der Unterricht in kleinen Klassen. „Das hat fast familiären Charakter.“
1987 war die Freie Schule in ein altes Schulgebäude in der Liboriusstraße in Bochum-Grumme umgezogen, 1993 fand sie ihr endgültiges Zuhause an der Wiemelhauser Straße 270. Rund 200 Schüler der Klassen 1 bis 10 werden hier zurzeit unterrichtet. Noten gibt es erst in den letzten beiden Jahrgängen. So soll Schulangst und Leistungsdruck entgegengewirkt werden. „Es ist nicht schön, wenn ein Fünftklässler schon Angst haben muss, mit einer schlechten Arbeit nach Hause zu kommen.“
Die meisten Schüler kommen aus Bochum, einige aber auch aus Essen und aus dem Kreis Recklinghausen. Seit 2007 befindet sich das Gebäude im Eigentum der Schule. Im selben Zeitraum entstand auch der Erweiterungsbaumit Mensa, Turnhalle und Kletterwand.
Besonders stolz ist man auf den Bereich der Schultiere, um den sich Schüler und Lehrer gemeinsam kümmern. Es gibt extra Haus-, Hof- und Gartentage. „Das Tolle ist, dass wirklich alle hinter der Schule stehen“, so Reick-Partenheimer. Vor allem auf die Elternschaft könne man immer zählen. „Da ist ganz viel Herzblut im Spiel.“
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