Abschied vom Heimkehrer-Chor
Leiter Reiner Krosser geht in den Ruhestand, die Gruppe verabschiedet sich gleich mit
Kurz vor Weihnachten, am 16. Dezember, geht ein Stückchen Weitmarer Tradition zu Ende. Um 16.30 Uhr gibt der Chor der Heimkehrer-Dankeskirche nach 57 Jahren sein letztes Konzert. Der Grund: Chorleiter Reiner Krosser geht in den Ruhestand, der Nachwuchs fehlt sowohl bei der Leitung als auch bei den Sängern. „Deswegen waren wir schweren Herzens zu diesem Schritt gezwungen. Wir gehen jetzt lieber in Würde, als uns nach und nach aufzulösen“, erklärt der Vorsitzende Wilhelm Hermes.
Der Chor ist so etwas wie Krossers Lebenswerk. Der 65-Jährige trat als Jugendlicher bei und übernahm 1988 nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker die Leitung. „Dass es den Chor bald nicht mehr gibt, tut schon sehr weh. Das Abschlusskonzert wird sicher sehr emotional“, sagt der Weitmarer. Den 28 Mitgliedern geht es nicht anders, manche sind schon seit der Gründung 1961 mit dabei. Bei den Gottesdiensten und Stadtteilfesten sorgten sie stets für den richtigen Ton.
Ein bisschen Musik bleibt Krosser in seinem Leben immerhin erhalten, den Carpe-Diem-Chor bei Liebfrauen Linden begleitet er weiterhin, nun als Privat-Dozent. Aber zunächst einmal gilt alle Konzentration dem Abschiedskonzert mit dem Heimkehrer-Chor. Das soll nämlich noch einmal richtig groß werden. Einige Ehemalige haben sich angekündigt, auch befreundete Musiker und Sänger sind vor Ort. Die Proben laufen zurzeit auf Hochtouren. So viel sei schon verraten: Es klingt wie gewohnt ausgesprochen gut. Der Konzert-Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten. Nachher wird zum Zusammentreffen ins Pfarrheim geladen.
Ein allerletztes Singen wird es allerdings auch nach dem Konzert noch geben: Vor der Christmette kommt die Gruppe traditionell noch einmal zum Musizieren zusammen. Am 7. Januar ist dann auch offiziell Schluss, wenn bei der Jahreshauptversammlung die Auflösung förmlich beschlossen wird. „Wir wollen einen Weg finden, wie wir uns auf irgendeine Weise weiter treffen. Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden, wir sind ein verschworener Haufen“, meint Krosser.