Angebot abgelehnt
Bahnhof Dahlhausen: Keine Einigung zwischen Stadt und Miteigentümer
In dem seit Jahren schwelenden Eigentümer-Streit um den Bahnhof Dahlhausen ist eine Einigung gescheitert. Nun schieben sich beide Seiten den schwarzen Peter zu. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der die Verkaufsverhandlungen für die Stadt persönlich führte, sagt: „Wir sind an die Grenze dessen gegangen, was man vertrauensvoll mit Steuergeldern machen kann. Auch einen Besserungsschein haben wir angeboten, wenn bei einem Weiterverkauf mehr Erlöse erzielt werden würden.“ Doch der Geschäftsführer von ProKulturgut.net, der Verein ist Mitinhaber des Gebäudes, nannte das städtische Angebot „lächerlich“.
Hintergrund: Das alte Bahnhofsgebäude teilen sich die Stadt und der Dahlhauser Verein seit 2009. Der Stadt gehört die Schalterhalle in der Mitte, dem Verein die beiden Außenbereiche. Während der Gebäudeteil der Stadt leer steht, wohnen in den andern Gebäudeteilen derzeit Studenten und Kursteilnehmer des Vereins. Eine gemeinsame Vermarktung oder das ursprünglich geplante Kulturzentrum von Stadt und ProKulturgut.net scheiterten. Daher wollte die Stadt das gesamte Gebäude kaufen und alleine vermarkten, doch der Verein will nicht verkaufen – nicht um jeden Preis.
„Im Vergleich zu dem, was wir da auch an Zinsen reingesteckt haben, ist das Angebot lächerlich“, sagt ProKulturgut.net-Geschäftsführer Reinhard Kreckel gegenüber VorOrt. Selbst der angebotene mögliche Anteil bei einem Weiterverkauf sei unattraktiv. „Der Anteil wäre sehr gering gewesen, wenn es denn überhaupt einen gegeben hätte“, so Kreckel weiter. Die Fronten sind verhärtet wie nie.
„Alle Bemühungen, diese Immobilie aus einer Hand zu entwickeln, sind fehlgeschlagen“, bedauert OB Eiskirch. Die Stadt werde daher ihren Teil des
historischen Gebäudes, die Schalterhalle, „ab sofort alleine vermarktungstüchtig machen.“ Und in Richtung Verein sagt Eiskirch: „Meine Tür ist nicht geschlossen.“ Zugleich schränkt er aber ein: „Aber nur, so lange wir mit den Baumaßnahmen noch nicht angefangen haben.“
In einem ersten Schritt will die Stadt den Mitteltrakt von allen Seiten verschließen. Bislang konnte der Miteigentümer noch von einer Seite seines Gebäudes zur anderen Seite seines Gebäudes hindurchgehen. Das ist vorbei. Für die Zukunft plant die Stadt eine Neunutzung der Schalterhalle. „Wir werden jetzt über unser Drittel exklusiv verfügen und dafür sorgen, dass es vernünftig genutzt wird.“ Die Pläne sollen bis Frühjahr vorliegen.