Ein besonderes Haus
Klimaaward für Familie Hoose – Ehemaliges Haus der Burg Horkenstein
Hoch oben über der Ruhr in Dahlhausen, wo einst der Gasthof (Burg) Horkenstein über dem Tal thronte, steht heute an der Stelle des alten Mitarbeiterhauses ein in Form und Ausstattung ungewöhnliches neues Gebäude. Besitzer des modernen Heimes ist Dackdeckermeister Jörn Hoose. Es ist ein solch besonderes Haus, dass Hoose kürzlich sogar den goldenen Klimaschutz-Award der Stadt Bochum erhielt. Denn in diesem Wohnhaus steckt weit mehr, als von außen sichtbar ist.
2008 kaufte Hoose das Grundstück am Horkenstein. Da eine Sanierung des vorhandenen Gebäudes sich als nicht umsetzbar erwies, stand die Entscheidung schnell fest. „Abreißen und neu bauen. Und zwar mit einem klaren Ziel“, erinnert sich Hoose. „Es soll ein energieeffizientes und ökologisch sinnvolles Haus werden.“ Was der Dachdeckermeister mit seiner Frau Bettina über der Ruhr erbaute, wurde schließlich ein Plus-Energiesparhaus. „Ein Haus, das mehr Energie produziert, als es selbst tatsächlich verbraucht“, erklärt der Inhaber, der als Gebäudeenergieberater über das nötige Fachwissen verfügt.
So wurde beim Bau nichts dem Zufall überlassen – Form und Ausrichtung des Gebäudes sowie die verbauten Materialien sind weniger eine Frage der Optik, sondern dienen dem Nutzen des Hauses. Eine Dämmung aus natürlichen Rohstoffen mit einer Dreifachwärmeschutzverglasung, eine Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung und eine Wärmepumpe zeigen, wie das „Bauen der Zukunft“ aussieht. „Wenn heute jeder so bauen würde, wäre das Thema Klimaerwärmung bald gar kein Thema mehr“, ist Hoose überzeugt.
18.000 kWh Strom werden so „hausintern“ produziert. Bei einem Selbst-Verbrauch von rund 15.000 kWh bleibt noch einiges übrig. „Dieser Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist“, sagt Hoose, der mit seinem Auto zum Tanken nur noch in die eigene Garage zur Steckdose fährt - denn auch in Sachen Pkw ist er im Elektroauto umweltfreundlich unterwegs.
Eineinhalb Jahre dauerte der Bau des klimafreundlichen Hauses, welches allein schon durch seine außergewöhnliche Optik die Blicke auf sich zieht. So ist das Gebäude in zwei Teile gegliedert, die - von außen betrachtet - wie ineinander verschoben wirken.
Mit seinen Ideen ist Hoose noch lange nicht am Ende: „Man kann auch über Windenergie nachdenken und auch den Firmenfuhrpark nach und nach auf Elektromobilität umstellen“, denkt der Familienvater nach, während er den faszinierenden Ausblick in das Ruhrtal genießt.
Bleibt die Frage: Warum nimmt man sich ein solches Projekt vor? „Irgendwann im Leben muss man Entscheidungen fällen, ob man etwas Sinnvolles tun will“, sagt der 43-Jährige, „und ich will Verantwortung übernehmen, meinen Kindern eine Welt zu hinterlassen, in der es sich lohnt, zu leben. Es ist gut und wichtig, etwas zu tun. Und dieses Haus ist, auch für das Bauen der Zukunft, ein Zeichen in die richtige Richtung.“