Eine Markthalle für Linden?
Als Vorbild dient der Düsseldorfer Carlsplatz - Politiker machten sich Bild vor Ort
Nachdem die Kirmeswagen wieder abgezogen sind, ist auf dem Wilhelm-Hopmann-Platz Ruhe eingekehrt. Ein überschaubarer Wochenmarkt, ansonsten als Parkplatz genutzt führt der rund 1.000 Quadratmeter große Platz in Linden-Mitte ein glanzloses Dasein. „Und das, obwohl er doch eigentlich viel Potenzial bieten könnte“, sagt Hans Neubauer (CDU) und reichte vor einem Jahr eine Anfrage in der Bezirksvertretung Südwest ein. Die Idee: eine Überdachung oder eine Markthalle. Der Wunsch fand Gehör und setzte einen Arbeitsprozess in Gang, der seine erste große Station in Düsseldorf hatte. Bezirksvertretungsmitglieder besuchten den „Carlsplatz“ in der Landeshauptstadt, der früher auch ein tristes Dasein führte und heute dank einer Überdachung zu einem beliebten Treffpunkt geworden ist. „Es ist nicht ganz unmöglich, ähnliches auch in Linden umzusetzen“, sagt Bezirksbürgermeister Marc Gräf, „die Einblicke zeigen, was auch mit wenigen Mitteln möglich ist. Wir werden uns dem Thema schrittweise annähern.“
Die Düsseldorfer Lösung ist simpel: Auf Stahlträgern ein Glasdach mit Beschattung, so dass in den Gängen bei jeder Witterung eine angenehme Atmosphäre herrscht. Der Versuch, den Carlsplatz mit Schirmen zu überspannen, funktionierte nicht. „Darunter wurde es im Sommer zu stickig“, erzählt ein Markthändler. „Das Dach aber ermöglicht optimale Luftzirkulation“, fügt er hinzu.
„In Linden fehlen Plätze mit Aufenthaltsqualität. Auch eine Mehrfachnutzung oder dauerhafte Stände wären denkbar“, so das Resümee der Politiker nach ihrem Besuch in der Landeshauptstadt. Denn viele Lindener wünschen sich einen attraktiven Ort.
Als nächsten Schritt hat die Bezirksvertretung Gelder bereit gestellt und will von einem Architektenbüro prüfen lassen, ob und wie eine solche Idee für den Wilhelm-Hopmann-Platz umzusetzen wäre. Ebenfalls mit ins Boot geholt werden sollen das Ordnungs- und Tiefbauamt sowie Bochum Marketing.