Helios-Klinik in Linden schließt
Das St. Josefs Krankenhaus in Linden wir geschlossen. Das teilte der Betreiber, die Helios-Kliniken-Gruppe, mit. „Gespräche haben zu keinem tragfähigen Konzept geführt, das eine langfristige Sicherung des Klinikstandortes gewährleistet. Die Mitarbeiter wurden über die Schließungsabsicht der somatischen Abteilungen informiert“, heißt es in einer Stellungnahme. In dem Krankenhaus arbeiten rund 300 Mitarbeiter, rund 140 sind von dem aus betroffen. Sie sollen, wenn möglich, an anderen Helios-Standorten untergebracht werden. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie allerdings ist von der Schließung ausgenommen.
Das Aus für die Klinik kommt nicht überraschend. Obwohl das Krankenhaus auf eine über 130-jährige Geschichte zurückblickt, gibt es seit Monaten Spekulationen über eine Schließung. Grund: Es ist zu unrentabel. Mit 159 stationären Betten bildet dieser Standort eine der kleinsten Klinikeinheiten mit rund 20 Konkurrenten in einem Radius von nur 15 Kilometern. Es herrscht ein Überangebot. Und dem allgemeinen Krankenhaus in Linden fehlt die Spezialisierung. Für das Lindener Krankenhaus „gibt es keinen ausreichenden Bedarf mehr gibt“, wird Klinikgeschäftsführerin Claudia Meßthaler in der Mitteilung zitiert.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist aber von dem Aus nicht betroffen – sie wird laut Helios weitergeführt. Begründet wird dies mit den Worten, dass „der Erhalt der Kinder- und Jugendpsychiatrie liegt uns sehr am Herzen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrie für den Betreiber hochprofitabel ist…
Offen bleibt weiterhin, wie es mit der städtischen Ferdinand-Krüger-Schule weitergeht, die in den Räumen des Krankenhauses untergebracht sind. Dort werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die länger in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Krankenhaus sind. Die Stadt Bochum wollte eigentlich einen Neubau der Schule auf dem Klinikgelände in Linden schaffen, legte die Pläne aber aufgrund der Schließungsgerüchte erst einmal auf Eis. „Für die Beschulung der Kinder, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie betreut werden, stehen wir mit der Stadt weiter im Austausch“, teilte Helios mit. Und die Stadt teilte dazu auf Anfrage mit: „Unsere Gesprächsbereitschaft haben wir bereits erneuert. Denn jetzt gibt es zwar eine Entscheidung, aber die wirft wieder neue Frage auf.“