Neubau wird teurer
Umbauten im Eisenbahnmuseum verzögern sich – Zechenbahntage im September
Am 15. September steigt im Eisenbahnmuseum an der Dr.-C.-Otto-Straße 191 die große Eröffnung der Zechenbahntage. Eine andere Eröffnung muss hingegen verschoben werden: Das neue Empfangsgebäude (Foto des Modells im Bild oben) wird statt Ende des Jahres erst im Februar 2019 fertiggestellt, weil auch der Kostenplan aus dem Rahmen geraten ist und Arbeiten neu ausgeschrieben werden mussten. Die Entscheidung, ob die Fördermittel vom Bund – die eigentlich in diesem Jahr genutzt werden müssten – dadurch verfallen, steht noch aus.
„Es wird leider, aber begründet teurer“, bestätigt eine Stadtsprecherin. Die Gründe liegen in der langen Winter-/Schlechtwetterperiode zu Jahresbeginn und vor allem in den gestiegenen Preisen in der extrem ausge-
lasteten Baubranche, die deutlich über den kalkulierten Preisen liegen. Auch bei Beton und Stahl haben sich die Kosten erhöht. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Die Baukosten steigen von bisher rund 2,6 Millionen Euro auf über 3,7 Millionen Euro.
Der Rat der Stadt Bochum hat der Erhöhung des Budgets im Juni bereits zugestimmt, viel wichtiger aber ist die Entscheidung beim Fördergeber, dem Bund. Dort hat die Stadt Bochum einen Antrag zur Erhöhung der anteiligen Zuwendung (66%) und zur Fristverlängerung gestellt. Der Antrag befindet sich derzeit in der Prüfung, ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
„Wir hoffen, dass alles klappt“, sagt Museumsleiter Harald Reese, der momentan voll mit der Vorbereitung des Zechenbahnfestes beschäftigt ist: „Das wird eine einmalige Geschichte. Wir sehen das als Würdigung der letzten Zechen. Das Ruhrgebiet war durchsetzt von Zechenbahngleisen, das Thema wollen wir den Menschen näher bringen.“
Dazu präsentiert das Eisenbahnmuseum mit Unterstützung der RAG-Stiftung vom 15. bis zum 23. September ein Treffen von zechenbahntypischen Eisenbahnfahrzeugen. Zu Gast sind unter anderem ein Klappkübel-Güterwagen aus dem noch in Betrieb befindlichen Bergwerk Anthrazit Ibbenbüren (Fassvermögen: 10 Tonnen), die 1905 gebaute Lok „Victor“, die Jung-Lokomotive Nr. 5, die E-Lok 013 und die dieselelektrische 677.
Auch die museumseigenen Stücke, etwa die Zechenbahn-Dampflokomotiven – die 81 Tonnen schwere Lok 41-E und die dreiachsige Rangierlok der Baureihe 80 –, die Hibernia 41-E, Opel Nr. 5 und RAG-E003, kommen aus dem Lokschuppen. Außerdem werden zahlreiche Aktionen, Mitfahrten und eine umfangreiche Sonderausstellung unter dem Motto „Glückauf Zechenbahn“ angeboten.