Quo vadis Helios?
Die Zukunft des Josefs bleibt ungewiss
Das St. Josefs Krankenhaus an der Axstraße blickt auf eine über 130-jährige Geschichte zurück und gehört in Linden zum Stadtteilbild dazu. Doch die Zukunft des Hospitals, das seit 1996 zur Helios-Gruppe gehört, ist ungewisser denn je. Die Auslastung ist einfach nicht groß genug. Die Mitarbeiter kämpfen um den Erhalt des Krankenhauses, die Verantwortlichen halten sich mit Prognosen zurück.
„Wir prüfen alle möglichen Optionen und suchen für die Weiterführung des Klinikstandortes nach guten Lösungen“, sagt Marina Dorsch, Regionalleiterin für Unternehmenskommunikation. Die Probleme des Hauses liegen in der Auslastung und der großen Konkurrenz. Mit 159 stationären Betten bildet der Klinikstandort eine der kleinsten Einheiten in einem kompetitiven Umfeld aus rund 20 Konkurrenten in einem Radius von nur 15 Kilometern. Es herrscht ein Überangebot. Und dem allgemeinen Krankenhaus in Linden fehlt die Spezialisierung.
„Hinzu kommt die medizinisch notwendige und politisch gewollte Zentrenbildung. Schwere, komplexe Fälle werden heute in großen Kliniken oder Zentren behandelt“, sagt Dorsch und unterstreicht: „Die Entwicklung der Patientenzahlen zeigt, dass die Situation für das Helios St. Josefs-Hospital Bochum-Linden weiterhin schwierig ist.“
Optionen, wie es weitergehen könnte, etwa durch eine Übernahme oder einen strategischen Partner, gibt es ebenso viele wie düstere Szenarios, in denen es nicht mehr für das Josefs weitergeht. Die knapp 300 Mitarbeiter hängen in der Schwebe. Auch sie wissen nicht mehr, als dass die Situation schwierig ist. „Wir werden immerzu vertröstet und wissen nicht, wie es weitergeht“, sagt Frank Barthelmes aus dem Betriebsrat der Lindener Klinik. Kündigungen gab es bislang nicht, doch die Angst geht um, verrät Barthelmes: „Ein Teil der Leute sucht schon freiwillig das Weite. Wir brauchen Planungssicherheit.“
Hoffnung besteht auf jeden Fall für die ins Josefs integrierte Ferdinand-Krüger-Schule, die eigentlich auf dem Helios-Gelände einen Neubau erhalten sollte. „Die Stadt Bochum hält an den Plänen fest, eine ‚Schule für Kranke‘ aufzubauen. Im Moment ist noch unklar, ob und wo wir dafür neu bauen oder auf bestehende Strukturen zurückgreifen“, so eine Sprecherin der Stadt. Eine Lösung soll Anfang nächsten Jahres stehen. Ob es dann auch für das Josefs eine Lösung gibt, steht noch in den Sternen.