Ungewisse Zukunft
RuLiDa bangt nach Sperrung um Mitglieder – Spitzentreffen zur Pontonbrücke im April
Die erneute Sperrung der Pontonbrücke trifft nicht nur Anwohner und Pendler, die Rudergesellschaft Linden-Dahlhausen (RuLiDa) bangt sogar um ihre Zukunft. Das Vereinsgelände liegt seit Jahrzehnten auf der Essener Ruhrseite, aber Pressewart Dietmar Kalkbrenner betont: „Rund 70 Prozent unserer Mitglieder wohnen im Bochumer Südwesten.
Und wir sind bei der Versorgung unseres Clubhauses auf das Auto angewiesen. Auch dafür ist die Zufahrt über Hattingen ein sehr großer Umweg.“
Deshalb war der Verein froh, dass die Pontonbrücke im Oktober für mehrere Wochen nicht nur für Radfahrer und Fußgänger nutzbar war. Doch pünktlich zum Start in die Freiluftsaison ist der Verein mit der erneuten Schließung wie vor den Kopf gestoßen. „Wieso wurde nicht intensiver kontrolliert, um Verkehrssünder abzuschrecken?“, fragt Kalkbrenner. „Unser monatlicher Spiele-Abend im März ist mangels Interesse ausgefallen. Mal schauen, wie es mit unserem Vereinsleben in den Bereichen Rudern, Drachenbootfahren und Tennis weitergeht.“
Die Stadt Bochum hatte die Brücke im Februar wieder für Verkehrsteilnehmer gesperrt, weil sich in einer Testphase viele Auto- und Radfahrer nicht an die Verkehrsregeln hielten. Rote Ampeln wurden überfahren, Einbahnstraßen-Schilder missachtet und trotz Sperrungen versuchten oftmals größere Fahrzeuge, die die marode Brücke ohnehin seit Jahren nicht befahren dürfen, das Bauwerk zu nutzen. Nun ist die Brücke dicht – und das Klagen groß.
Die schwierige Situation wird das beherrschende Thema auf der Jahreshauptversammlung der Rudergesellschaft am 8. April (ab 11 Uhr im Clubhaus) sein. In Planung ist dann auch die Saisoneröffnung am 22. April, ab 10 Uhr mit Frühstück und der Aktion „Deutschland spielt Tennis“ auf den Außenplätzen, die in den Osterferien für die Freiluft-Saison vorbereitet werden. Mit den „Herren 60“ schickt der Verein nur noch eine Mannschaft ins Rennen, da das Damen-Team auch aufgrund der Zufahrtsproblematik abgemeldet werden musste. „Wir hoffen auf neue Mitglieder aus Burgaltendorf und Umgebung“, sagt Kalkbrenner, der sich mit der Situation nicht so recht anfreunden möchte.
Das Thema Pontonbrücke ist politisch noch nicht abgeschlossen: Im April wird es nach VorOrt-Informationen ein Spitzentreffen der Städte Bochum und Hattingen geben, um sich mit der Situation und möglichen Lösungen zu befassen. Denn Hattingen ist Eigentümer der Brücke, allerdings muss allein die Stadt Bochum für die Instandhaltungskosten aufkommen und trägt die Verantwortung.