USB regelt Verkehr am Wertstoffhof neu
Kaum Parkplätze, lange Staus und genervte Bürger: Der Wertstoffhof am Sattelgut steht schon lange bei Anwohnern und Besuchern gleichermaßen in der Kritik. Der Umweltservice Bochum (USB) hat nun als Betreiber die Konsequenzen gezogen und setzt strikte Maßnahmen um. „Ein Besuch dort ist bislang immer ein Erlebnis“, räumt sogar USB-Geschäftsführer Christian Kley ein.
Samstagvormittag am Wertstoffhof: Dutzende Autos parken schräg auf dem Bürgersteig, aus beiden Richtungen fahren gleichzeitig viele Pkws und Lieferwagen vor und wieder weg. Jeder fühlt sich im Recht. Dazwischen laufen Menschen mit Säcken kreuz und quer über den Parkplatz und über die Straße, weil selbst die Zufahrt zur Fahrradtrasse als Parkplatz genutzt wird. Man will ja nur eben seine (Grün)Abfälle wegbringen…
Der Verkehr auf der Straße „Am Sattelgut“ staut sich unterdessen. Manchmal ein paar hundert Meter. „Das geht da ganz oft gar nicht“, schimpft Ratsmitglied Klaus Hämmerling, „selbst wenn man da einfach nur herfahren will oder Anwohner herfahren müssen, ist da überhaupt kein Durchkommen.“ Das soll sich ändern.
Mit Pollern auf dem Bürgersteig gegen Falschparker und einer Einbahnstraßenregelung bei der Zu- und Abfahrt regelt der USB künftig die Verkehrssituation. Außerdem wir die Ausfahrt in Richtung Hasenwinkeler Straße zur Einbahnstraße. Die Poller wurden schon aufgestellt, die weiteren Arbeiten sollen im Januar folgen. „Damit wollen wir die Situation für alle entspannen“, erklärt USB-Geschäftsführer Kley. Das Entsorgungsunternehmen muss neuerdings samstags sogar einen Sicherheitsdienst einsetzen. „Um den Verkehr zu regeln und um den einen oder anderen zu beruhigen“, sagt Kley. Denn bei manchem Besuchern liegen die Nerven blank, wenn es nicht schnell genug vorwärts geht. Ein Phänomen, das besonders an Samstagen zu beobachten sei, sagt Kley und zuckt mit den Schultern: „Man kann sich jeden Tag unte der Woche ein Zeitfenster von 7.30 Uhr bis 20 Uhr aussuchen, um seinen Grünschnitt oder andere Dinge wegzubringen. Aber scheinbar kommen alle am Samstagvormittag.“
Die Lage des Wertstoffhofes in Linden, räumt der USB-Geschäftsführer ein, sei „nicht optimal, das wissen wir“. Es gab auch schon Überlegungen, das benachbarte verwilderte Grundstück mit dazu zu nehmen und den Wertstoffhof zu erweitern sowie noch mehr Parkplätze zu schaffen. Diese Plänen wurden aber schnell verworfen. „Allein die Erschließung des Grundstücks würde rund 1,5 Millionen Euro kosten“, sagt der USB-Geschäftsführer, der stattdessen für die Biotonne wirbt. „Die Anschaffung einer Biotonne kann im Jahr günstiger sein, als jedesmal zu einem Wertstoffhof zu fahren“, so Kley.