Vier Polizisten für ein „Dorf“
Mehrere Bezirksbeamte teilen sich den Stadtteil Eppendorf - Keine Änderung geplant
Eppendorf scheint ein sehr sicherer Stadtteil zu sein. Gleich vier Bezirksbeamte der Polizei patrouillieren dort regelmäßig. In anderen Stadtteilen ist es meist nur einer. Aufgefallen ist das dem SPD-Ortsverein vor seinem Neujahrsempfang. „Zu dem wollte ich den Bezirksbeamten einladen“, erklärt Ingo Hinze, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der SPD Eppendorf-Heide. Doch den einen Beamten gibt es nicht mehr. „Wir waren schon sehr erstaunt, dass es gleich mehrere Beamte für Eppendorf gibt“, sagt Hinze.
Der Grund dafür liege in einer Neuorganisation der Polizei NRW im Jahr 2007, wie Uwe Danz, Leiter der Wattenscheider Wache erklärt. Die damalige Polizeiinspektion West, zu der Wattenscheid, Linden sowie Teile von Weitmar gehörten, ging in der Polizeiinspektion Bochum auf. „Damit verbunden war ein anderer Zuschnitt aller Wachgrenzen in Bochum“, sagt Danz. Das hat sich eben auch auf Eppendorf ausgewirkt.
Politisch gehört der Stadtteil zu Wattenscheid, polizeilich ist er aber unabhängig von politischen Grenzen aufgeteilt. Für den Bereich nordwestlich der Achse Zeppelindamm/Ruhrstraße/Am Thie/Schützen-straße ist Michael Becker von der Wattenscheider Wache zuständig. Die drei Bereiche südwestlich der Achse gehören zur Wache Linden. Im Bereich Oberdahlhausen ist Herbert Nagel unterwegs, Wolfgang Skibbe ist südwestlich der Ruhrstraße zuständig und zwischen Thorpeplatz und Bärendorf ist Hans-Georg Löbbert im Einsatz. Vor dem Jahr 2007 hatte die Polizei in Eppendorf nur ein Gesicht – das von Rolf Scheerer. „Allerdings muss auch dazu gesagt werden, dass er nicht nur in Eppendorf tätig war“, erklärt Danz. Es gelte eine Richtlinie, nach der auf etwa 10.000 Bürger ein Beamter komme.
„Natürlich hätten wir gerne wieder nur einen Beamten für Eppendorf“, sagt Hinze. Darauf muss er aber warten. „Zur Zeit ist eine Änderung der bisherigen Regelung nicht bekannt“, erklärt Danz.
Aber trotzdem hat er eine gute Nachricht. Hinze bemängelte nämlich auch: „Ich finde es nicht in Ordnung, dass man über die Internetseite seinen Bezirksbeamten nicht direkt anmailen kann.“
Danz kennt den Grund: „Die landesweite Internet-Präsenz der Polizei NRW musste in der Vergangenheit aufgrund von Sicherheitsproblemen abgeschaltet werden.“ Deswegen würden jetzt nur die „zentralen Erreichbarkeiten unserer Bezirksdienstbeamten“, wie Danz sagt, abgebildet. Das sei aber vorerst nur eine Übergangslösung.