Vor dem Aus
Lindener Gemeinde will Kirche verkaufen
Es war auch 2018 kein gutes Jahr für den „guten Hirten“ in Sundern. Wasser- und Ölschäden in der kleinen evangelischen Kirche (Foto) wurden nur zu einem Bruchteil von der Versicherung ersetzt, Dach- und Fensterreparaturen mussten durchgeführt werden. Immer wieder gab es zuvor schon Schäden, deren finanzielle Folgen nur vom Förderverein oder durch großzügige Spenden ausgeglichen wurden. Über ein Jahrzehnt ist es durch großen ehrenamtlichen Einsatz - stellvertretend für die vielen fleißigen Hände sei Gerda Stratmann genannt – gelungen, die Kirche ohne Kirchensteuermittel geöffnet zu halten. „All das ist aber finanziell mittelfristig nicht mehr zu bewältigen“, bedauert Pfarrerin Angelika Hövermann. Deshalb hat das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Linden beschlossen, Kirche und Grundstück zum 1. Januar 2020 zum Verkauf anzubieten. „Ein konkretes Angebot liegt aber noch nicht vor“, so Hövermann.
Die Pfarrerin betont, dass im Jahr des Abschieds noch einmal das gewohnte Programm geplant ist: Ab März alle zwei bis drei Wochen samstags um 17 Uhr Andachten, obwohl zuletzt nur noch eine handvoll Besucher begrüßt werden konnte. „Dafür müssen wir jeweils zweieinhalb Tage die Kirche heizen und die Organistin bezahlen“, sagt Hövermann.
Am Pfingstmontag wird „der gute Hirte“ wiederum das Ziel des in der Lindener Christuskirche beginnenden Wandergottesdienstes. Zu besonderen Anlässen - wie dem 1. Advent, Heiligabend zweimal und am zweiten Weihnachtstag sowie Silvester um 16.30 Uhr - lädt die kleine Glocke auch 2019 ins festlich geschmückte Gotteshaus am Rande des Weitmarer Holzes ein. Am 14. Februar um 18 Uhr ist letztmalig in Sundern der weithin bekannte Valentinsgottesdienst: Paare können sich segnen und sogar trauen lassen.
Märchenhaft wird es bereits am 13. Januar ab 17 Uhr, wenn Melanie Göbel und Hövermann Märchen und Gedichte vortragen. Noch nicht festgelegt hat das Presbyterium den Termin für die geplante Gemeindeversammlung, in der die „harten Fakten“ rund um die gut 50 Jahre alte Immobilie in Sundern besprochen werden sollen.
Fest steht aber, dass nach den katholischen nun auch die evangelischen Sunderaner ab 2020 zu Fuß kaum noch einen Gottesdienst erreichen können. Die Alternativen liegen dann ab 2020 in Linden oder in Weitmar...