Im Land der Matschzwerge
Einen neuen „Lernort Natur“ für Kinder gibt es rund um den beliebten Waldspielplatz an der Lewacker Straße. Das Besondere daran: Kinder berichten für andere Kinder über ihre Aktivitäten im Wäldchen. Dabei kommt der Nachwuchs beim Spielen häufig ohne Hilfsmittel aus. Die Natur stellt schon vieles zum Entdecken bereit.
„Wir rutschen auf dem Hintern den Hang hinunter, klettern wieder hoch oder bauen uns aus Ästen eine Brücke“, erzählt die sechsjährige Clara. Es kann aber auch balanciert werden, Verstecken gespielt oder geklettert werden. Es gibt verschiedene Lernorte im „Land der Matschzwerge“, dem benachbarten Wald-Kindergarten. Die Kinder des Waldkindergartens haben gemeinsam mit Eltern und Mitarbeitenden verschiedene Lernorte in den Wald- und Wiesengebieten ausgesucht, wo sie viele Lernerfahrungen gemacht haben, die sie nun mit anderen Kindern und Familien teilen möchten. An jedem Ort gibt es Wissenswertes zur Natur und den Besonderheiten des Ortes.
Die Lernorte heißen „Waldrutsche“, „Oberes Birkenwäldchen“, „Magische Wäldchen“ oder „Buchenplätzchen“ und demnächst kommt noch der „Froschteich“ hinzu. Die Orte können über eine digitale Schatzkarte entdeckt werden. Kurz vor dem Waldspielplatz gibt es eine Tafel mit einem QR-Code als virtuelle Ebene zu den einzelnen Entdeckungsorten. Besucher erhalten so Hinweise zu den naturnahen Spielaktivitäten an diesem Ort. Der jeweilige Stand-, Spiel- oder Schatzort ist erreicht, wenn ein Pfosten mit einem weiteren QR-Code auftaucht. Dieser wiederholt die Spielhinweise zum jeweiligen Platz. Viel Spaß beim Entdecken. Oder vielleicht auch beim Erinnern an die eigene Kindheit?
Die Idee zum „Lernort Natur“ hatte Kathrin Bick, Bildungsreferentin im evangelischen Kirchenkreis. Seit 2020 führt sie Entdeckungstouren für Familien und Kinder zum Thema „Expedition Natur“ durch. Dabei erhielt sie zahlreiche Rückmeldungen von den Teilnehmern. „Ein Kind sagte mir mal: ‚Wie toll, dass wir uns diesen Weg ausgesucht haben. Er führt uns zu einem geheimen Ort.‘ Und eine Mutter sagte mir: ‚Man muss nicht weit fahren, um so etwas Schönes erleben zu können.‘“ Da kam Bick die Idee, feste Lernorte aufzubauen. Das Ziel: Klein und groß können diese immer wieder besuchen und Neues entdecken. Der Kontakt zum benachbarten Waldkindergarten entstand 2022. Ein umfangreiches Kooperationsprojekt führte in den vergangenen Monaten zu diesem Lernort.
Markus Lohmann, Vorsitzender des Trägervereins des Waldkindergartens, freut sich: „Unsere Kinder zeigen damit in Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern und Eltern, was sie selbst im Wald entdeckt haben und andere ebenfalls erleben können.“ Die Erwachsenen unterstützten die Kita-Kinder beim Aufbau der Schatzkarte, beim Programmieren der Seite und beim Schreiben der Texte. Kosten entstanden dadurch nur wenig, sie konnten mit einer kleinen Förderpauschale abgedeckt werden. Auch das ist ein Zeichen: Spielorte für Kinder müssen nicht teuer sein.