Investoren entdecken die Petrikirche

Seit fast sieben Jahren ist die Petrikirche schon geschlossen. Bauschäden hatten eine weitere Nutzung des denkmalgeschützten Gotteshauses an der Wiemelhauser Straße/Friedrich-Harkort-Straße unmöglich gemacht. Die Zukunft war völlig ungewiss. Doch nun ist Bewegung in die Sache gekommen.
„Die Gemeinde ist in guten Gesprächen mit möglichen Investoren“, sagt Wolfgang Sander, Vorsitzender des Baufördervereins Petrikirche. Interesse sollen eine Wohnungsgenossenschaft und eine bayerische Investorengruppe signalisiert haben. „Es tut sich was“, so Sander. Ein möglicher Verkauf der Petrikirche werde dabei jedoch immer nur im Verbund mit dem Baumhofzentrum verhandelt. Wenn, dann sollen beide Immobilien gemeinsam abgegeben werden. Der Erhalt der Kita ist dabei Voraussetzung.
Von Seiten der Gemeinde waren in den vergangenen Jahren mit professioneller Unterstützung gleich mehrere Szenarien entwickelt worden, um die Petrikirche zu erhalten. Ein Gemeindekonzept inklusive Finanzierungsrahmen war der evangelischen Landeskirche im September vergangenen Jahres vorgelegt worden. Eine schriftliche Antwort liegt bis heute nicht vor. Das größte Problem sind die Kosten.
Für einen möglichen Umbau in ein Gemeindezentrum sollen rund vier Millionen Euro veranschlagt worden sein. Eine Sanierung der Kirche als Gotteshaus hätte immerhin noch rund 2,4 Millionen Euro gekostet. Interessenten von außerhalb gab es ebenfalls nicht. „Bis vor circa zwei Jahren lagen dem Presbyterium beziehungsweise der Konzeptionsgruppe der Gemeinde keine Anfragen von möglichen Investoren vor“, so Sander. Das hat sich nun geändert. Auch mit der Denkmalbehörde sollen bereits Gespräche geführt worden sein. Was die möglichen Investoren mit der Petrikirche vorhaben, ist nicht bekannt. Möglicherweise soll das Kirchengebäude – ähnlich wie in der ehemaligen Antoniuskirche in der Innenstadt – zu attraktivem Wohnraum umgebaut werden. Der Kirchturm soll auf jeden Fall erhalten bleiben.
Sollte Petrikirche und Baumhofzentrum tatsächlich verkauft werden, wäre die Melachthonkirche an der Königsallee das alleinige Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Wiemelhausen. Doch so weit ist es noch nicht. Nach der Gemeinde muss sich zunächst der Kreissynodalvorstand mit der Angelegenheit befassen. Das letzte Wort hat schließlich die Landeskirche. Die Petrikirche ist zwischen 1901 und 1903 erbaut worden. Seit 1989 steht sie unter Denkmalschutz.