Kein Schandfleck mehr
Früher war der Brunnen am Husemannplatz ein Kunstwerk, seit vielen Jahren ist er ein Schandfleck in Weitmar-Mark. Das aber soll sich ändern. Der kleine Nebenplatz am Pfarrer-Halbe-Platz soll umfangreich umgestaltet werden, und es soll nach den Entwürfen der Verwaltung eine „kleine grüne Oase“ für den Stadtteil entstehen – mit einem neuen Springbrunnen. Die Besonderheit: Das meiste Material von der bisherigen Brunnenanlage soll wiederverwendet werden.
Die Natursteinelemente sollen beispielsweise als Randeinfassung für eine neue Brunnentasse verbaut werden, auf denen Sitzgelegenheiten kommen. Und auch das Hauptelement des Platzes – ein neuer, aber deutlich kleiner Springbrunnen – soll aus Altmaterial entstehen. „Dafür werden drei der vorhandenen sechs Sprudelsäulen aus der alten Brunnenanlage neu zusammengestellt“, erklärt Anika Piorr vom Umwelt- und Grünflächenamt. Auch soll die insgesamt rund 25 qm große Fläche neu gepflastert werden, ein Laubbaum gepflanzt und Stauden sowie Gehölze angepflanzt werden. Damit werde ein langgehegter Wunsch der Bürgerschaft umgesetzt, so Piorr.
VorOrt hatte bereits vor 13 Jahren über den „vergessenen Brunnen“ berichtet, der von 1963 bis 1985 in der Innenstadt gegenüber des damaligen Gerichtsgebäudes stand. Der Brunnen musste damals abmontiert werden, weil am Husemannplatz die Tiefgarage gebaut wurde. Erst wurde er eingelagert, später folgte der Umzug zum Pfarrer-Halbe-Platz. In Weitmar-Mark jedoch wurde er nie dauerhaft in Betrieb genommen – im Gegenteil. Seit Jahren gammelt der Brunnen vor sich hin, ist mit Erde befüllt.
Dabei gab es bereits vor über 13 Jahren konkrete Vorschläge aus der Bevölkerung und der Bezirkspolitik, wie der Brunnen-Platz neu gestaltet werden könne. Da galt jedoch für die Stadt Bochum noch eine Haushaltssperre, die Pläne wurden ad acta gelegt – und vergessen. Bis jetzt.
Die Bezirksvertretung Südwest hat der Stadtverwaltung schon grünes Licht für den Umbau gegeben. Rund 240.000 Euro soll das Vorhaben kosten. Lob gab es vor allem dafür, dass vorhandenes Material wiederverwendet werde. So könne das Vorhaben zu einem „Pilotprojekt im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum“ werden