Neue Gastronomie an der Ruhr

Die Bagger rollen über die Liegewiesen, die Handwerker stehen im leeren Becken und im Rohbau stapeln sich die Fliesen: Die Arbeiten auf der Baustelle im Südbad sind noch in vollem Gange, dabei soll hier in wenigen Wochen die Neueröffnung sein.
Den 12. Juli hatten die Wasserwelten Bochum als Betreiber auserkoren. Direkt zu Beginn der Sommerferien sollte das einzigartige Naturfreibad eröffnet werden, das Hallenbad dann Anfang 2026 folgen. Doch das pünktlich klappt nicht. „Es fehlt ein wichtiges Teil für die Wassertechnik, wir warten täglich auf die Lieferung“, erklärt Wasserwelten-Sprecher Christian Seger die Verzögerungen.
Es war von Beginn an ein ehrgeiziger Zeitplan, erst seit Sommer 2023 laufen die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen, die einem Neubau gleichen. Bislang kamen die Arbeiten gut voran, doch auf der Zielgeraden stockt es. „Wir würden die Freibadsaison diesen Sommer aber noch sehr gerne mitnehmen“, betont Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller. Nächstes Ziel: Eröffnung noch in den Sommerferien.
Aber selbst, wenn das Naturfreibad noch im Sommer eröffnen kann, „wird es Einschränkungen geben, denn der Baubetrieb läuft ja weiter“, sagt Müller. Die Besucherzahlen wären begrenzt, Tickets gebe es ausschließlich online und Duschen und Umkleiden wären zunächst provisorisch.
Einer, der die Bauarbeiten genau verfolgt, ist Dennis Grabowski. Der Gastronom aus Linden („Zur Haltestelle“ und „Haus Linden“) übernimmt dort künftig den Catering-Betrieb. Sein Vater Detlef Grabowski war übrigens von 1992 bis 2017 Badleiter im Südbad – und Sohn Dennis erinnert sich: „Meinen ersten Ferienjob hatte ich in der Cafeteria im Südbad, da habe ich die Pommes verkauft.“ Nun kehrt er zurück.
„Für die Sommermonate richten wir im Freibad einen Foodtruck ein, einen klassischen Imbisswagen mit Pommes, Currywurst, Bockwurst, Eis, Snacks und Getränken – halt allem, was man von einem Freibadbesuch kennt“, sagt der 41-Jährige. Im Winter werden im Hallenbad Snack- und Getränkeautomaten aufgestellt.
Die möglichen Verzögerungen bei der Bad-Eröffnung nimmt der gelernte Restaurantfachmann gelassen: „Wir kriegen ein superschönes Bad und darauf freue ich mich.“ Und wenn es so weit ist, könne er sofort loslegen. Außerdem erfordert derzeit noch ein weiteres neues Gastronomie-Konzept seine Aufmerksamkeit.
Grabowski hat nämlich den ehemaligen Standort der „Bodega La Posta“ an der Ruhrmühle übernommen. Direkt am Ruhr-Ufer macht sein neues Restaurant „Hafenkante“ auf. „Die Lage ist wunderbar“, sagt Grabowski.
Anbieten will er ab Sommer schon im Biergarten und später im Restaurant alles, „was es in einer Gastronomie am Wasser so gibt: Krabbenbrötchen, verschiedene Fischgerichte und auch Schnitzel und einiges mehr.“ Noch laufen aber auch dort die Umbauarbeiten, denn das Gebäude ist bei Ruhr-Hochwasser stets gefährdet. „Da müssen wir anders planen“, sagt Grabowski, und fügt hinzu: „Aber auch hier haben wir keinen Zeitdruck. Vielleicht können wir den Biergarten noch im Sommer aufmachen, mal schauen.“
Dann sollen auch ein paar Strandkörbe am Ruhr-Ufer aufgestellt werden, während in den Wintermonaten die „Hafenkante“ für Gesellschaftsfeiern gemietet werden kann.