Stadt sieht keinen Handlungsbedarf

Die „Bauruine“ an der Wittener Straße erhitzt seit Jahren die Gemüter in Altenbochum. Das, was die Stadt in der aktuellen Sitzung der Bezirksvertretung Mitte zu diesem Thema vortragen lässt, ist sicherlich nicht dazu geeignet, die Stimmung zu befrieden.
Vor einigen Wochen hatte der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Altenbochumer CDU-Chef David Schary der Verwaltung eine Reihe von Fragen zu der Baustelle gestellt. Schary machte sich in seiner Anfrage und auch in einem VorOrt-Bericht große Sorgen um „seinen“ Stadtteil. Das schon so lange nicht fertiggestellte Gebäude ärgere „viele Altenbochumerinnen und Altenbochumer“ und habe zudem „einen negativen Ausstrahlungseffekt auf das ansonsten intakte Stadtteilzentrum des Stadtteils“, so Schary. Aus der Reaktion der Verwaltung geht hervor, dass die Sorgen im Rathaus deutlich kleiner zu sein scheinen.
Tatsache ist, dass die Stadt vor einem Jahr den letzten Kontakt mit einer für die Baustelle verantwortlichen Person hatte.
Der Generalunternehmer und der Bauleiter hätten sich im Juni 2022 zu einem Termin im Bauordnungsamt eingefunden, um über den Baufortschritt zu sprechen. Zu den Inhalten der Unterredung sagt die Stadt indes nichts. Sie hält allerdings fest: „Es liegen keine Erkenntnisse über die Gründe der Nicht-Fertigstellung vor.“ Man könne auch nach dem Gespräch nichts über einen möglichen Fertigstellungstermin sagen. Genauso wenig wisse man aber über eine angebliche endgültige Einstellung der Bautätigkeiten.
Eine Möglichkeit, von Seiten der Stadt auf den Bauherrn einzuwirken, wird nicht gesehen. „Die Baugenehmigungen sind bisher nicht erloschen, weil die Bauausführung nicht länger als ein Jahr unterbrochen wurde“, heißt es. Und deutlicher noch: „Es gibt keine ordnungsrechtlichen Instrumente, da weiterhin Bautätigkeiten auf der Baustelle erkennbar sind.“ Gerade der letzte Satz dürfte bei vielen für Kopfschütteln sorgen.