„Wenn wir auf der Bühne stehen, macht es BÄM“

Drei Lindenerinnen sind das erste weibliche Bochumer Dreigestirn – Mit Rock statt Pumphosen
Während die Karnevalszeit im Südwesten erstmals ohne einen Kolping-Prinzen abläuft, sorgen drei Lindenerinnen als erstes weibliches Bochumer Dreigestirn im ganzen Stadtgebiet für Jubel, Trubel und Heiterkeit. Auch beim Lindwurm sind Elke Oelmann, Manuela Voss und Petra Jankowiak als Jungfrau, Prinzessin und Bäuerin - oder kurz als die „drei Engel für Bochum“ - unterwegs.
Die Schwestern Voss und Jankowiak aus Höntrop waren beim Lindener Karneval bereits Adjutanten. Bislang hielten alle drei an Karneval stets ihren Männern den Rücken frei. Jetzt stehen sie erstmals selbst im Vordergrund – und die Männer sind die Adjutanten. „Diesmal lassen wir die Männer arbeiten“, scherzt die gebürtige Lindenerin Oelmann, die über die Gemeindearbeit vor Jahren zum Karneval fand: „Bisher waren wir nie auf der Bühne aktiv, das war ja eine Männerdomäne. Für uns ist das jetzt etwas ganz Besonderes.“
Entstanden ist die Idee auf einer gemeinsamen Kreuzfahrt. „Aus einer Bierlaune heraus“, sagt Jankowiak. Die Männer waren begeistert. Als auch Bochums Karnevalspräsident Bernd Lohof davon hörte, gab es kein zurück mehr. Die Ornate wurden extra für das Trio genäht – und zwar nach weiblichem Geschmack, denn als Pioniere konnten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen: So trägt die Prinzessin etwa einen Rock statt Pumphosen.
Die drei Damen sind befreundet, das ist auch nötig bei rund 65 Auftritten während der Session. „Es muss passen, sonst geht man sich an die Gurgel“, meint Oelmann. Die Gefahr besteht bei dem munteren Trio nicht. Sogar die Verteilung der Rollen war sofort klar. „Ich bin eben immer eine Prinzessin“, sagt Voss. Und weil Oelmann die längsten Haare hat, war sie für die Jungfrau geradezu prädestiniert.
Bis Aschermittwoch hat das Dreigestirn viel vor, bis zu vier Veranstaltungen täglich. Besonders freuen sie sich auf die Prunksitzungen in Linden, wo sie diesmal auf der Bühne eine der Hauptrollen spielen. Da wird dann auch keiner einen Prinzen vermissen. Jankowiak: „Wenn wir auf der Bühne stehen, macht es BÄM.“