Eine Stele für Linden

Wer an Orte des jüdischen Lebens in Linden denkt, dem kommen wohl sicherlich zuerst die Stolpersteine in den Sinn. Im täglichen Stadtbild inzwischen allgegenwärtig, erinnern sie an jüdische Mitbürger, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Auch an einigen Stellen in Linden wurden sie angebracht. Seit fast 23 Jahren findet ein parallellaufendes Projekt statt, das sich ebenfalls mit dem jüdischen Leben in Bochum auseinandersetzt und es wieder sichtbar macht: der Bochumer Stelenweg.
Mit inzwischen insgesamt elf Stelen (Informationstafeln)wird bis dato an verschiedenen Orten auf die über 400-jährige Geschichte jüdischer Menschen in Bochum aufmerksam gemacht. Nun sollen drei weitere Stelen hinzukommen, eine in Linden.
„Bei der Errichtung der Stelen geht es immer auch darum, die Menschen im Quartier mitzunehmen, die Stelen müssen von ihrer Akzeptanz mitgetragen werden“, erklärt der Initiator und Projektleiter, Manfred Keller. Für den 83 Jahre alten ehemaligen Leiter der Evangelischen Stadtakademie Bochum, der selbst in Linden lebt, sind alle Stelen zur Herzensangelegenheit geworden. So betreut er das Projekt auch noch weit in seinen Ruhestand hinein.
„Die Stelen sind der Versuch, die unsichtbar gewordene jüdische Geschichte unserer Stadt wieder sichtbar zu machen. Dabei blicken wir nicht nur auf die Leiden jüdischer Menschen, sondern auch auf ihre Leistungen. Deshalb spiegeln die Stelen nicht nur die Verbrechen der NS-Zeit, sondern die ganze jüdische Geschichte, auch die Jahrhunderte vor 1933 und die Jahrzehnte nach 1945. Juden waren eben nicht nur Opfer, sondern handelnde Menschen“, sagt Keller, der noch in diesem Sommer für seine Verdienste vor allem für die jüdisch-christliche Verständigung durch Bundespräsident Steinmeier geehrt wurde.
Am 24. Juli überreichte ihm Oberbürgermeister Thomas Eiskirch das Bundesverdienstkreuz am Bande. Doch damit brachen die Highlights für den pensionierten Pfarrer in diesem Jahr noch nicht ab. Am 17. August folgte die nächste frohe Botschaft: Die NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege übergab der Nachfolgerin Kellers als Leiterin der Evangelischen Stadtakademie, Anja Stuckenberger, eine Förderurkunde über 35.000 Euro zur Errichtung dreier weiterer Stelen.
Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll nun der genaue Inhalt dieser drei Stelen, unter Mitwirken von Schülern und interessierten Bürgern in Projektgruppen erarbeitet werden. Der genaue Ort für die Stele in Linden steht noch nicht fest, angepeilt ist ein Platz in der Ortsmitte, beispielsweise auf dem Platz vor der Liebfrauen-Kirche.
Keller konnte bereits die Historikerin Sabine Krämer für die Projektgruppe- Linden gewinnen, der Stadtarchivar aus Hattingen, Thomas Weiß, soll beratend beistehen. „Die jüdische Gemeinde in Linden gehörte damals zu Hattingen, es ist also eine wichtige Verbindung vorhanden, auch weil die gegenwärtige Jüdische Gemeinde das Gebiet der heutigen Städte Bochum, Herne und Hattingen umfasst“, erklärt Keller. Zum genauen Inhalt der Stele hält sich Keller noch bedeckt, schließlich muss es erst einmal erarbeitet werden.
Bildzeile: Vor der Bochumer Synagoge nahm Manfred Keller (2. v. li.) mit Anja Stuckenberger die Förderurkunde von NRW-Stiftungsvorstand Franz Josef Lersch-Mense (2. v. re) entgegen. Mit auf dem Bild sind zudem Barbara Jeßel (links), Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Tourismus der Stadt Bochum, Marc Gräf, Bezirksbürgermeister Bochum-Südwest (3. v. re.) sowie Hans-Peter Herzog, Bezirksbürgermeister Wattenscheid (re.).
Mit inzwischen insgesamt elf Stelen (Informationstafeln)wird bis dato an verschiedenen Orten auf die über 400-jährige Geschichte jüdischer Menschen in Bochum aufmerksam gemacht. Nun sollen drei weitere Stelen hinzukommen, eine in Linden.
„Bei der Errichtung der Stelen geht es immer auch darum, die Menschen im Quartier mitzunehmen, die Stelen müssen von ihrer Akzeptanz mitgetragen werden“, erklärt der Initiator und Projektleiter, Manfred Keller. Für den 83 Jahre alten ehemaligen Leiter der Evangelischen Stadtakademie Bochum, der selbst in Linden lebt, sind alle Stelen zur Herzensangelegenheit geworden. So betreut er das Projekt auch noch weit in seinen Ruhestand hinein.
„Die Stelen sind der Versuch, die unsichtbar gewordene jüdische Geschichte unserer Stadt wieder sichtbar zu machen. Dabei blicken wir nicht nur auf die Leiden jüdischer Menschen, sondern auch auf ihre Leistungen. Deshalb spiegeln die Stelen nicht nur die Verbrechen der NS-Zeit, sondern die ganze jüdische Geschichte, auch die Jahrhunderte vor 1933 und die Jahrzehnte nach 1945. Juden waren eben nicht nur Opfer, sondern handelnde Menschen“, sagt Keller, der noch in diesem Sommer für seine Verdienste vor allem für die jüdisch-christliche Verständigung durch Bundespräsident Steinmeier geehrt wurde.
Am 24. Juli überreichte ihm Oberbürgermeister Thomas Eiskirch das Bundesverdienstkreuz am Bande. Doch damit brachen die Highlights für den pensionierten Pfarrer in diesem Jahr noch nicht ab. Am 17. August folgte die nächste frohe Botschaft: Die NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege übergab der Nachfolgerin Kellers als Leiterin der Evangelischen Stadtakademie, Anja Stuckenberger, eine Förderurkunde über 35.000 Euro zur Errichtung dreier weiterer Stelen.
Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll nun der genaue Inhalt dieser drei Stelen, unter Mitwirken von Schülern und interessierten Bürgern in Projektgruppen erarbeitet werden. Der genaue Ort für die Stele in Linden steht noch nicht fest, angepeilt ist ein Platz in der Ortsmitte, beispielsweise auf dem Platz vor der Liebfrauen-Kirche.
Keller konnte bereits die Historikerin Sabine Krämer für die Projektgruppe- Linden gewinnen, der Stadtarchivar aus Hattingen, Thomas Weiß, soll beratend beistehen. „Die jüdische Gemeinde in Linden gehörte damals zu Hattingen, es ist also eine wichtige Verbindung vorhanden, auch weil die gegenwärtige Jüdische Gemeinde das Gebiet der heutigen Städte Bochum, Herne und Hattingen umfasst“, erklärt Keller. Zum genauen Inhalt der Stele hält sich Keller noch bedeckt, schließlich muss es erst einmal erarbeitet werden.
Bildzeile: Vor der Bochumer Synagoge nahm Manfred Keller (2. v. li.) mit Anja Stuckenberger die Förderurkunde von NRW-Stiftungsvorstand Franz Josef Lersch-Mense (2. v. re) entgegen. Mit auf dem Bild sind zudem Barbara Jeßel (links), Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Tourismus der Stadt Bochum, Marc Gräf, Bezirksbürgermeister Bochum-Südwest (3. v. re.) sowie Hans-Peter Herzog, Bezirksbürgermeister Wattenscheid (re.).