Große Hilfsbereitschaft

Prof. Dieter Schulz leitet die Suppenküche
Dieter Schulz wischt sich die Hände an der roten Schürze ab und lächelt: „Herzlich willkommen“, sagt er. Doch seine Worte werden von klapperndem Geschirr und Gesprächsfetzen fast verschluckt. Der 74-jährige Professor aus Wiemelhausen leitet seit zehn Jahren die Bochumer Suppenküche. Jeden Mittag herrscht Hochbetrieb. Zwischen 120 und 140 Gäste begrüßt das Suppenküchen-Team täglich. Schon lange, bevor die Tür um 10.30 Uhr geöffnet wird, stehen die ersten
auf der Stühmeyerstra.e in der Innenstadt und tauschen die Neuigkeiten aus. Wenn dann der rote Lieferwagen der Suppenküche um die Ecke biegt und die Ankunft des in der Uni-Mensa gekochten warmen Mittagessens verheißt, kommt Leben in die Gruppe. „Ein ungeschriebenes Gesetz lautet: Wer beim Reintragen
mithilft, kommt als erster an die Reihe“, sagt Dieter Schulz. 50 Cent kostet ein Mittagessen. Bezahlen kann man entweder in bar oder in Form von Gutscheinen, die zuvor erworben werden können.
Insgesamt mehr als 70 ehrenamtliche Helfer kümmern sich darum, dass kein Gast hungrig wieder den Heimweg antreten muss. „Im Grunde haben wir hier jeden Tag ein komplett neues Team“, sagt Dieter Schulz. Die Dienstpläne zu koordinieren macht mindestens genauso viel Arbeit wie die Verwaltung der Spenden an die Suppenküche. „Die Welle der Hilfsbereitschaft, die uns entgegen schlägt, ist wirklich beachtlich“, schwärmt der Wiemelhauser. Jeder einzelne Spender erhalte von ihm eine Spendenbescheinigung und einen individuellen Dankesbrief. „Das ist uns ganz wichtig.“
Zur Erntedankzeit können Dieter Schulz und seine Mitstreiter erfahrungsgemäß besonders auf die „großartige Unterstützung“ der katholischen Liebfrauen-Gemeinde Altenbochum-Laer und die evangelische Kirchengemeinde Altenbochum-Laer bauen. Auch drei Grundschulen aus Altenbochum „sind absolute Spitzenreiter“, sagt der Chef der Suppenküche. Zehn Jahre ist es her, seit der Professor den Vorsitz des Vereins übernommen hat. Mitglied sind er und seine Ehefrau aber natürlich schon von der ersten Minute an. Im Sommer 1996 reifte die Idee, sechs Monate später wurden die ersten Essen ausgeteilt. „Die Aufgabe ist spannend und macht bis heute viel Freude“, sagt der 74-Jährige. Denn er weiß auch: „Wir haben viele liebevolle Gäste hier, dankbare Leute, die wissen, dass wir für sie da sind.“ Wenn um 13.30 Uhr die Küche geputzt und die Tische abgewischt sind, gehen manche sogar noch mit einer Tüte voller Lebensmittel nach Hause. Brot, Butter, Wurst: Spenden, die ihnen helfen, auch abends und morgens wieder satt zu werden. Wer spenden möchte: Bochumer Suppenküche, Sparkasse Bochum, IBAN: DE184305
00010029401536.