Kein Leerstand mehr in Eppendorf
Um die Wohnsiedlung am Ende der Vogelstraße in Eppendorf gibt es schon lange Gerüchte: Abriss und Neubau oder Sanierung und Umbau? Viele Wohnungen stehen bereits leer. Doch der Eigentürmer, die städtische Wohnungsbaugesellschaft VBW, hat bislang noch keine Pläne. Zumindest keine langfristigen Pläne, denn kurzfristig wird wieder Leben in die Siedlung einziehen.
Einige der leeren Wohnungen wird die Stadt Bochum für die Unterbringung von Flüchtlinge anmieten. „Ja, wir werden der Stadt Wohnungen für Geflüchtete zur Verfügung stellen“, bestätigt VBW-Sprecher Dominik Neugebauer. Die Mietverträge sind zunächst bis Februar 2025 befristet.
„Das ist gut. Wohnungen sind mit das Beste, auch um Menschen aus den Einrichtungen herauszubekommen“, hat Bochums Sozialdezernentin Britta Angerer schon vor einiger Zeit gegenüber Medien gesagt. Die Situation sei für alle Beteiligten gewinnbringend: Die vom Land an die Kommune zugewiesenen Flüchtlinge müssten dann nicht in Sammelunterkünften leben, die die Stadt derzeit ohnehin kaum hat und deswegen froh ist, keine Sporthallen oder ähnliches schließen zu müssen.
Die Geflüchteten selbst hätten vorübergehend ihre eigenen vier Wände und Eigentümer wie die VBW keinen Leerstand. „Wir als VBW unterstützen die Stadt Bochum bei der Begehung der Wohnungen und Koordination der auszuführenden Maßnahmen“, sagt Neugebauer. Bereits vor einiger Zeit hatte die VBW einige Wohnungen in der Vogelstraße von Grund auf renoviert und anschließend Geflüchteten aus der Ukraine bereitgestellt. Die sind aber mittlerweile ausgezogen und haben ein eigenes Zuhause gefunden.
Im gesamten Stadtgebiet hat die Stadtverwaltung unterschiedliche Wohnungen für Geflüchtete angemietet, der leerstehende VBW-Wohnkomplex an der Blankensteiner Straße 24 bis 26 in Weitmar gehört aber nicht dazu. „Diese Wohnungen wurden seitens der Stadt noch nicht angefragt“, sagt Neugebauer. Zuletzt war die Anzahl der Geflüchteten insgesamt in Bochum geringer als erwartet, aber im Frühjahr wird eine Zunahme erwartet.
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge dagegen hat schon deutlich zugenommen, für deren Aufnahme und Versorgung das Jugendamt zuständig ist. Bislang sind diese jungen Menschen in Bochum zentral im ehemaligen St. Josefs-Hospital in Linden untergebracht. In Eppendorf sollen unterdessen wieder Familien aus der Ukraine einziehen.