Kreativ im Beet

Die Wiese gemäht, die Kanten gestochen und die Bäume gestutzt: Auf den ersten Blick sieht die Gartenparzelle 61 aus, wie viele andere in der Kleingartenanlage „Auf dem Felde“ in Wiemelhausen. Trotzdem ist sie etwas Besonderes. Dort lebt Pächter Tobias Mönnighoff seine kreativen Ideen aus – und wurde so zu einem der Protagonisten der TV-Doku „Ab ins Beet“.
Gemeinsam mit seiner Frau Silke lässt sich der 43-Jährige seit fünf Jahren von TV-Kameras bei der Gartenarbeit beobachten. „Dabei habe ich überhaupt keinen grünen Daumen“, sagt er lachend: „Ich bin ein Stadtkind, ich komme vom Balkon.“ Trotzdem hat er einen festen Platz als TV-Hobbygärtner, denn er geht seine Kleingarten-Projekte nicht nur nach dem Prinzip „learning by doing“ an, sondern auch mit viel Kreativität.
Die Kameras sind stets dabei, wenn er mal wieder ein Projekt gemeinsam mit seiner Frau umsetzt. Das ist mal witzig, mal ernst und manchmal auch stressig. „Wir verstellen uns nicht, sondern sind halt, wie wir sind“, sagt Mönnighoff, dem wichtig ist, dass „wir bei unseren Projekten so viel Material wie möglich wiederverwerten können.“ Und dass in allem etwas Kreatives steckt.
Den Komposthaufen zum Beispiel versteckt eine handgezimmerte Landhauswand mit alten Fensterrahmen und einer Holztür. Der Briefkasten daneben dient als Insektenhotel und die Zeitungsrollen sind Brutkästen. Drumherum wachsen Sträucher. Die Holzlaube ist im skandinavischen Stil angepinselt und auf dem Sichtschutz zum Nachbarn prangt eine aufgesprühte Blumenwiese samt riesiger Mohnblume. Und weil Tobias und Silke ein Faible für die See haben, legten sie mitten im Ruhrgebiet ein Hafenbeet an – mit einem Meer aus großen Steinen, großen Holzpollern und dickem Tau.
Für Aufmerksamkeit sorgte Mönnighoff bereits vor Jahren, als er als Airbrush-Künstler Portraits von Comedians wie Atze Schröder, Christoph Maria Herbst, Markus Krebs oder Kaya Yanar anfertigte. Zum TV-Hobbygärtner wurde er dagegen eher zufällig. „Aus der Laune heraus habe ich ein Bewerbungsvideo verschickt. Und die haben direkt geantwortet, weil es denen gefallen hat.“ Dabei hatte Mönnighoff eigentlich eine andere Vorstellung vom „Leben“ in dem 2015 gepachteten Schrebergarten. „Grill aufstellen, Würstchen drauf und fertig – mehr wollte ich nicht“, räumt er ein. „Mittlerweile aber macht die Gartenarbeit richtig Spaß und wir wissen auch, wie was geht.“ Und das TV-Publikum guckt zu.
Rund 20 Drehtage sind es pro Jahr, die Produktion übernimmt die Essener Firma Tokee bros. GmbH. Bei einem Dreh sind in der Regel bis zu fünf Personen gleichzeitig im Garten. „Wir machen dann oft einfach drauf los und das Team filmt das“, erzählt Mönnighoff. Auch das neueste Projekt in der Parzelle 61, das in der neuen, aktuellen „Ab ins Beet“-Staffel ausgestrahlt wird, ist alles andere als normal. Dabei gehört es zum Kleingarten, wie die Bratwurst auf den Grill. Dem klassischen Kleingärtnertum hat Mönnighoff jedoch erneut eine künstlerische Note verpasst...
Ab ins Beet, sonntags 19.10 Uhr/VOX