Neues Leben im alten Amtshaus
Stadt verkauft denkmalgeschütztes Gebäude an der Wittener Straße
Die Würfel sind gefallen: Die Stadt Bochum hat das alte Amtshaus Altenbochum an einen Privat-Investor verkauft. Damit steht fest: In das seit längerer Zeit leer stehende Gebäude wird schon bald wieder neues Leben einziehen.
Wie viele Wohnungen das Gebäude an der Wittener Straße 136 erhalten soll, bleibt den Planungen der Architekten überlassen. Zuletzt waren die rund 560 Quadratmeter Wohnfläche auf acht Einheiten verteilt. Bevor die Vorhaben jedoch konkret werden, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. „Das Haus muss kernsaniert werden“, heißt es aus dem Rathaus. Das Gebäude werde in einem ersten Schritt „zum künftigen Wohnen ertüchtigt“.
Das zweigeschossige Hauptgebäude aus dem Jahr 1860 und auch die Nebengebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert blicken bereits auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Erbaut wurde es vom Freiherrn von Romberg. Zwischen 1870 und 1886 wurde das damals noch als „Friedrichsburg“ bezeichnete Haus von der Familie Friemann-Kabeisemann bewohnt. Anschließend diente es als Verwaltungsgebäude für die Schachtanlage Friederika, ehe die Gaststätte „Romberger Hof“ an dieser Stelle ihre Gäste begrüßte.
Vom 3. Mai 1894 bis in die späten 1920er-Jahre beherbergte der Klinkerbau schließlich die Verwaltung des Amtes Bochum II (Süd) mit den Landgemeinden Altenbochum, Querenburg, Weitmar, Wiemelhausen und Laer. Die Verwaltung hatte ihre Büroräume zuvor an der Alleestraße. Nach ihrem Auszug 1929 wurde das alte Amtshaus zu Wohnzwecken genutzt. Die Stadt nahm es 1996 in ihre Denkmalliste auf. Dort trägt es die laufende Nummer A 381.
Dass die Denkmalschutz-Vorgaben bei den anstehenden Sanierungsarbeiten eingehalten werden müssen, ist laut Stadt „selbstverständlich“. Der neue Besitzer bewege sich im Rahmen eindeutiger Regelungen.