Pokale mit 70 Jahren

33 Starts, 27 Pokale und nur zweimal mit technischen Problemen am BMW 700 aus dem Jahr 1961 nicht ins Ziel gekommen – so lautet die Rallye-Bilanz des Oldtimer-Spezialisten Hans-Jürgen Kirschbaum allein für das Jahr 2024. Doch Erfolge hat er in den ganzen Jahren als Hobby-Rallyefahrer viel mehr erzielt.
„Baujahr 1954“ hat der 70-Jährige im vergangenen Jahr nach seinem Umzug aus dem Ostholz nach Linden-Mitte eine neue Pokalsammlung begonnen. „600 Pokale habe ich nicht mitgenommen, sondern verschrotten lassen. Aber es geht ja weiter“, blickt der pensionierte Fernmeldebeamte auf die neuen Herausforderungen.
Für 2025 sind „erstmal 14 Rallye-Projekte terminiert, aber es können auch spontan wieder über 30 werden“, sagt Kirschbaum. Er geht es diesmal aber etwas vorsichtiger an, weil sein langjähriger Beifahrer Hartmut Sohn (68) wegen einer Hand-OP vorerst ausfällt. Der 25-jährige Erik Elger übernimmt aktuell die Rolle als Kartenleser und Streckenmesser.
Bis 1993 startete Kirschbaum noch im großen Rallyesport bis zur Europameisterschaft, mittlerweile ist er bei „Retro-Rallyes“ ausschließlich und unfallfrei in Deutschland unterwegs. „Da sollst du nicht der Schnellste sein, sondern den Kurs möglichst präzise in der vorgegebenen Zeit bewältigen“, erklärt Kirschbaum.
Am zweiten Februar-Wochenende ist der erste Start im Taunus, eine Woche später folgt eine Rallye auf dem Kurs in Oschersleben. „Und auch auf die Neuauflage der ADAC-Ostwestfalen-Lippe-Rallye freue ich mich schon.“ Insgesamt sind zwei seiner fünf Oldtimer fahrtüchtig.
Zu den Startpunkten werden sie „huckepack“ genommen.
Ein BMW von 1990 zieht den Anhänger zum Beispiel mit dem 64 Jahre alten Rallye-Fahrzeug, das mit seinen gerade mal 30 PS von Kirschbaum gesteuert die Strecken in Angriff nimmt. Mal schauen, wie viele Pokale 2025 die neue Sammlung bereichern.