Shakespeare im Schloßpark

Für viele Menschen war es der Sommernachtstraum, egal welches Stück gespielt wurde: die Shakespeare-Aufführungen im Weitmarer Schloßpark. In den 1990er Jahren ein fester Bestandteil in sommerlichen Abendstunden, wenn die Abschlussklasse der Schauspielschule Bochum einzelne Szenen nachspielte, ist dies irgendwann in den 2000er- Jahren ausgelaufen. Warum, weiß keiner so genau. Doch nun erlebt das Freilufttheater eine Renaissance.
„Ich bin wirklich glücklich, dass wir dieses schöne Format wieder in den Schloßpark bringen“, sagt Sonja Gräf. Die Kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion hat sich für eine Neuauflage eingesetzt und die Beteiligten an einen Tisch geholt. „Auf die Idee hat mich Brigitte Kirchhoff gebracht“, sagt Sonja Gräf. Die Parteifreundin habe ihr bei einer Kulturveranstaltung „bei einem Gläschen Wein von dem Sommernachstheater erzählt. Da war mir schnell klar, dass das neu aufgelegt werden muss“, erzählt Gräf. Nun wird es Realität.
Die Vorfreude ist groß Den Schauspielschülern diente damals die Ruine der Silvesterkapelle als Bühne, vorgeführt wurden einzelne Szenen. Das aber ändert sich. „Wir spielen das Stück ‚Ein Shakespeare im Schloßpark Sommernachtstraum kehrt nach über 20 Jahren nach Weitmar zurück Sommernachtstraum‘ als Ganzes“, sagt Christoph Dorsz von der Folkwang Akademie, an die die Bochumer Schauspielschule angesiedelt ist. Und auch die Kulisse wechselt. „Da in der Silvesterkapelle mittlerweile ein großes Kunstwerk steht, um das wir nicht drumherum spielen können, wird es eine Bühne geben“, sagt Dorsz, und verrät: „Die Bühne wird aber in den Park eingebettet sein, eine Art Steg mit den Bäumen als Kulisse.“ Unverändert bleibt dagegen, dass das Publikum bei freiem Eintritt irgendwo auf Picknickdecken oder Campingstühlen durmherum sitzt. Ganz ungezwungen. Jeder, wie er mag.
Die Finanzierung für das Projekt ist auch schon gesichert, das Bochumer Kulturbüro mit 5.000 Euro und die Bezirksvertretung Südwest mit 2.000 Euro bezahlen die Technik. Und die Folkwang-Akademie stemmt 30.000 Euro für den künstlerischen Anteil. Die Vorfreude ist groß – nicht nur bei den Beteiligten. „Aus Erzählungen wissen wir, wie groß die Shakespeare-Aufführungen waren, und wir haben in den unterschiedlichsten Vorgesprächen gemerkt, dass das etwas besonders war. Viele freuen sich mindestens genauso wie wir auf die Neuauflage“, sagt Dorsz.
Gezeigt wird „Ein Sommernachtstraum. Wa(h)re Liebe“ vom 30. Juni bis 3. Juli und vom 7. Juli bis 10. Juli im Schloßpark Weitmar.