Shakespeare im Schloßpark geht weiter

Der Sommernachtsraum geht weiter: Die erst vor zwei Jahren wieder aufgelegten Shakespeare-Aufführungen im Weitmarer Schloßpark der Abschlussklasse des Theaterzentrums der Folkwang-Universität können fortgeführt werden, die Finanzierung für die kommenden Jahre ist gesichert. „Es ist eine Last von unseren Schultern gefallen“, sagt Christoph Dorsz von der Folkwang Universität.
Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bochum hat im September das Sommernachtstheater als eines von insgesamt elf Zukunftsprojekten ausgewählt, die auf mehrere Jahre gestaffelt eine Gesamtförderung von 400.00 Euro durch das Energieunterhemen erhalten. Das Sommernachtstheater erhält davon insgesamt 60.000 Euro für die nächsten drei Jahre.
„Zwei Jahre lang haben wir diskutiert, wie wir das weiter finanzieren können. Und jetzt sind diese Sorgen mit einem Schlag erledigt“, sagt Dorsz. „Ich bin so erleichtert, das ist wunderbar“, freut sich auch Sonja Gräf. Die Kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion hatte die Neuauflage im Sommer 2022 initiiert, nachdem ihr ihre Parteifreundin Brigitte Kirchhoff davon erzählt hatte. „Nach den Aufführungen in 2022 und 2023 ist es für die kommenden drei Jahre gesichert, dann gibt es das mindestens fünf Jahre und gilt als etabliert“, sagt Gräf schmunzelnd.
Rund 10.000 Besucher hätten insgesamt in den vergangenen beiden Jahren die kostenlosen Aufführungen besucht. Die Bühne eingebettet in den Park und das Publikum irgendwo auf Picknickdecken und Klappstühlen, ganz ungezwungen drumherum sitzend. „Es war immer irre voll“, sagt Dorsz rückblickend.
Im Sommer 2022 wurde „Ein Sommernachtstraum“ gespielt, im Sommer 2023 „Macbeth“ und für 2024 steht natürlich erneut ein Shakespeare-Stück auf dem Programm. Welches, das verrät Dorsz noch nicht, nur so viel: „Es wird diesmal mehr Musik geben.“ Regie führt der Berliner Theatermacher Harry Fuhrmann.
2024 finden die Aufführungen der Abschlussklasse des Theaterzentrums der Folkwang-Universität in den Abendstunden der ersten beiden Juli-Wochen statt. Der Eintritt bleibt frei.
Aufführungen unter freiem Himmel, mitten in einem Park, seien für die Schauspielschüler eine ganz besondere Herausforderung - und gute Übung zugleich. „Es wird ähnlich aufwendig wie ein Stück am Schauspielhaus aufgezogen, wird immer professioneller und immer mehr zu einem Alleinstellungsmerkmal für Bochum“, sagt Dorsz. Doch auch die Kosten steigen.
„Eine Produktion kostet knapp 30.000 Euro“, so Dorsz. Die meisten Ausgaben seien für den Zuschauer aber „nahezu unsichtbar“. Bezahlt werden müssen vor allem die Technik, die Kostüme, die Regie und die Projektleitung. Die vergangenen beiden Jahre hatten die Bezirksvertretung Südwest, die Folkwang Universität und anfangs das städtische Kulturbüro finanziert. Zumindest die Förderung durch das Kulturbüro ist aufgekündigt. Aber als gefördertes Zukunftsprojekt der Stadtwerke Bochum sind die meisten Kosten gedeckt - und der Sommernachtstraum geht weiter...