Spatenstich statt Bohrer
Bis Ende 2023 soll die neue Lohringbrücke fertig sein. Und zum offiziellen Start der Bauarbeiten zeigte sich Bochums Baudezernent Markus Bradtke auch davon überzeugt, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. „Im Grunde haben wir aber auch gar keine andere Wahl“, sagte Bradtke und verwies auf die für den Brückenbau erforderlichen Sperrzeiten, die mit einem Vorlauf von gut drei Jahren bei der Deutschen Bahn beantragt werden müssen. Eine Verzögerung könne sich schlicht niemand leisten, weil dann erst wieder neue Sperrzeiten beantragt werden müssten. Konkret bedeutet das: Bis zum kommenden Frühjahr darf es zu keinen nennenswerten Verzögerungen kommen.
Die erste Sperrpause hat die Bahn am 10. Februar 2023, die zweite bereits eine Woche später genehmigt. Dann sollen Stützen und Träger der neuen Lohringbrücke montiert werden. Und während dieser Zeit dürfen natürlich keine Züge fahren, die unterhalb der Baustelle verkehren würden. Und bei noch einem Aspekt hofft der Baudezernent auf eine zumindest ansatzweise Punktlandung. „Wir gehen davon aus, dass wir hier rund 13 Millionen Euro ausgeben werden“, sagte er, und fügte hinzu: „Und ich hoffe wirklich, dass wir innerhalb dieses Budgets bleiben können.“
Die neue Lohringbrücke soll die neun Bahngleise in einer Höhe von 17 Metern überqueren. Insgesamt wird das Bauwerk 102 Meter lang und 15 Meter breit sein. Eigentlich sollte zum Start der Erdarbeiten öffentlichkeitswirksam ein erster Bohrpfahl in den Boden gerammt werden. Eine ganze Reihe davon werden später in rund 20 Metern Tiefe ruhen und die Stahlverbundkonstruktion sicher tragen. Weil der Bohrer aber noch an einer anderen Baustelle benötigt wurde, kann der erste Pfahl erst später gesetzt werden. Auf den gesamten Zeitplan soll diese erste Verzögerung jedoch keinen Einfluss haben.
Mit dem dritten Brückenneubau innerhalb von acht Jahren dürfte Altenbochum nach der Fertigstellung gut für die Zukunft gerüstet sein. „Wir haben lange darauf gewartet und viel dafür getan“, lobte Altenbochums SPD-Ratsfrau Simone Gottschlich am Rande des Ortstermins zum Baustart. Eigentlich wäre der Lohring sogar schon deutlich früher an der Reihe gewesen. Doch dann zeigten sich an der Brücke Wittener Straße plötzlich so starke Schäden, dass dieses Projekt vorgezogen werden musste. Gottschlich ist froh, dass der Verkehr in Altenbochum zumindest von Brückenschäden in naher und ferner Zukunft verschont bleiben dürfte. „Jetzt müssen wir es noch durch diese Bauphase schaffen, aber dann sehe ich eigentlich nichts mehr, was noch Probleme bereiten sollte“, so die Politikerin.