Sternwarte fördert Forscher von morgen

Schülerlabore sind die Fortführung der Arbeit seit 1946. Projekte mit Solarautos & Co.
Hinter dem Weitmarer Holz greifen sie nach den Sternen. Am berühmten Radom wird seit den 1940er Jahren in ferne Galaxien geschaut. Einst empfingen sie dort sogar bekanntlich die Funksignale der Mondlandung. Die Sternwarte, heute „Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung“, kurz IUZ, hat nicht nur ein riesiges Teleskop, sondern ist hauptsächlich ein Bildungsträger für Natur-
wissenschaften.
„Unsere Schülerlabore sind eigentlich die Fortführung der Sternwartenarbeit seit 1946“, sagt Thilo Elsner, Leiter des IUZ. Für solche Laborprojekte, in denen das IUZ mit Schülern etwa ein Solarauto baut, ist es vor kurzem vom NRW-Wissenschaftsministerium als außerschulischer Lernort zertifiziert worden. Die Anerkennung erfolgte durch das Projekt „Zukunft durch Innovation“ (ZDI). Die Sternwarte Bochum ermutige „mit ihren Maßnahmen dauerhaft junge Menschen, in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern ein Studium und/oder eine Ausbildung zu beginnen“, so die Begründung des Landes. Nun dürfen sich die Bildungsangebote der Sternwarte „ZDI-Schülerlabor“ nennen.
Die Sternwarte gründete sich einst als VHS-Arbeitskreis, insofern sei die Entwicklung nur logisch, freut sich Elsner. Der Gründer, Professor Heinz Kaminski, forschte schon Ende der 1970er Jahre zum Klimawandel.
Als dieser in den 90er Jahren verstärkt in den Fokus rückte, überlegte die Sternwarte, wie sie das Thema Kindern näherbringen könnte. „Die Grenzen des Wachstums und die globale Ökologie waren damals das Thema“, erinnert sich Elsner an diese Zeit zurück.
So entwickelte Elsner, der eigentlich Jurist ist, sich aber schon seit Schulzeiten an der Sternwarte engagierte, mit seinem Team das Projekt „Inspektor M. Theo SAT“ für Grundschüler. Ein Umweltforschungs-Satellit wird zu einer kindgerechten Figur, einem Umweltdetektiv. Er nimmt Kontakt mit den Kindern auf und erklärt ihnen mittels Satellitenbildern von der Erde die immer stärker zunehmenden Wetterphänomene und Veränderungen der Umwelt, welche den Klimawandel beeinflussen. Dabei sollen die Schüler selber Ideen gegen den Klimawandel und seine negativen Folgen entwickeln.
„Außerdem organisieren wir Forschercamps für den Nachwuchs“, erklärt Elsner weiter. Im Rahmen der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, arbeiten die pädagogischen Mitarbeiter der Sternwarte mit Grundschulklassen. Über die Ergebnisse und die Begeisterung der Kinder freut sich der Leiter der Sternwarte immer wieder: „Dabei entstehen dann Funkempfänger, Stromkreise oder elektrische Steuerungen, die in ihrem früheren Leben sogar Ampeln regelten.“
IUZ, Blankensteiner Straße 200a. Anmeldung zu den Projekten: 0234 - 477 11.
www.sternwarte-bochum.de