Verkehrsinseln sollen bleiben

Langsamer sollte sie werden, die Brenscheder Straße in Wiemelhausen. Und das ist sie auch tatsächlich geworden. Doch die neue Tempo-30-Zone samt Umbauten sorgt bei Anwohnern, Geschäftsleuten und Anlieferern zum Teil für großen Ärger. Die CDU-Fraktion hat in der Bezirksvertretung Süd nun sogar beantragt, die neuen Verkehrsinseln samt Warnbaken wieder zurückzubauen. Allerdings erfolglos. Der Antrag wurde abgelehnt.
Der Straßenumbau ist seit Wochen und Monaten ein großes Streitthema. Dabei hatte die Bezirksvertretung die Maßnahmen einst gemeinsam beschlossen. „Ein Fehler“, wie man von Seiten der CDU nun offen zugibt. Was zwischen der Unistraße und der Stiepeler Straße entstanden sei, biete niemanden mehr Sicherheit – auch Radfahrern nicht. Sie müssten zum Teil in den fließenden Verkehr einbiegen. Autofahrer seien sogar gezwungen, in den Gegenverkehr auszuweichen.
„Wir haben dort eine riesengroße Gefahrensituation geschaffen“, so Michael Bringmann von der CDU. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiere. „Tempo 30 mit einer Rechts-vor-Links-Regelung reicht vollkommen aus.“
Der Straßenbereich ist aber durch die Errichtung der Verkehrsinseln gleich an mehreren Stellen verengt worden. Dadurch kommt es vor allem zu Stoßzeiten immer wieder zu Rückstaus. Nach Angaben der CDU-Bezirksfraktion würde der fließende Verkehr teilweise komplett zum Stillstand kommen. Das wiederum führe zu überflüssigen und belastenden Schadstoff und Lärmemissionen. Schließlich werde die Straße auch von Bussen und Lkw benutzt.
Die CDU hatte in Vorbereitung ihres Antrags sogar eine Haus-zu-Haus-Befragung gemacht und zuletzt auch einen Infostand im Kirchviertel aufgebaut. Rund 95 Prozent der Befragten sollen nach Angaben der Partei ebenfalls eine Entfernung der Verkehrsinseln fordern. Es seien fast alle auf ihrer Seite, hieß es in der Sitzung der Bezirksvertretung. Für repräsentativ halten SPD und Grüne die Umfrage allerdings nicht. Sie wollen erst einmal eine unabhängige Einschätzung von Polizei und Stadtverwaltung abwarten, bevor eine Entscheidung getroffen werde. Nur so könne man die baulichen Maßnahmen abschließend bewerten, hieß es.
„Wir wollen nicht nach Gefühl entscheiden“, so sagt Klotz von der SPD. Ein sofortiger Rückbau ohne neutrale Auswertung wäre aus Sicht der SPD außerdem eine vorschnelle Verschwendung von Steuergeldern. Die baulichen Maßnahmen waren mit 30.000 Euro beziffert worden. Ein Rückbau würde weitere Kosten entstehen lassen. Außerdem habe man die Brenscheder Straße doch gerade nicht mehr als Durchgangsstraße sehen wollen, so Klotz. „Daran muss man sich vielleicht noch etwas gewöhnen.“