Bude gut - alles gut!

Endlich herrscht Frieden an der Kioskfront in der Kohlenstraße
Von außen betrachtet wirkt das „Tür-an-Tür-Geschäft“ der beiden Kioske an der Kohlenstraße wie ein Kuriosum. Unweigerlich stellt sich die Frage nach dem Sinn und Zweck und danach, ob das denn überhaupt gut gehen kann? Alter Kiosk neben neuem Kiosk – was denn nun? Hüsäin Atik (Foto rechts), Besitzer des „alten Kiosk“, weiß eine lange Geschichte zu erzählen.
Nachdem der ehemalige Pächter des kleinen Kiosks gleich nebenan im Nachbarhaus eine neue, größere und begehbare Trinkhalle eröffnete, brach an der sonst friedlichen Kohlenstraße regelrecht der Kiosk-Krieg aus. „Wir haben viel Ärger gehabt, das war Krieg“, erinnert sich Atik, der den kleinen Kiosk mittlerweile selbst betreibt, nur noch ungerne. „Beschimpfungen, Beleidigungen und sogar eine Schlägerei vor der Tür hat es mal gegeben,“ erzählt Atik. Jahrelang schwelte dieser Konflikt, einig wurde man sich nie. Bis im Februar diesen Jahres beim „neuen Kiosk“ der Besitzer wechselte.
Mit Certin Karakus (Foto links) zog nicht nur ein neuer Inhaber, sondern auch der Frieden an der Kohlenstraße wieder ein. „Bekämpfen tun wir uns nur beim Kartenspiel“, sagen die beiden Budenbesitzer lachend, während draußen per LKW die Getränkeladung für eine ganze Woche anrollt. Und das gleich für beide Buden.
Schwerstarbeit für den Fahrer – Vorteil für die Kioskbetreiber. „Wir machen viel zusammen. Auch Getränkebestellungen und Einkäufe. Das ist am Ende für jeden günstiger und einfacher“, erklärt Karakus. Man hilft sich gegenseitig aus, wenn etwas im Sortiment fehlt und man vertritt sich. Genauso wie man gemeinsam auf Kunden wartet.
„Jeder hat seine Stammkundschaft, man nimmt sich gegenseitig nichts weg“, ist der einhellige Tenor. Optimale Nachbarschaft oder ziemlich gute Freunde – es herrscht wieder Frieden an der Kohlenstraße. Bude gut - alles gut.
Die kuriose Geschichte der beiden Kioske gibt es auch als bewegte Bilder bei der „Bochumschau.de“ im Internet unter: www.bochumschau.de