Kultur in der Bahn

Wer zwischen dem 18. und 20. August die Bahnlinie 308/318 nimmt, sollte den Blick vom Handy aufrichten, das Buch zur Seite legen oder die Kopfhörer herausnehmen. Es könnte nämlich in diesem Augenblick – direkt in der Bahn und an Haltestellen sowie Kulturstätten entlang der Straßenbahnlinie – Zauberkunststücke, Musik, Comedy, Malerei, Lesungen, Poesie, Theater oder Performances geben. Die „Kulturlinie Ruhr“ macht es möglich.
Der Auftakt steigt am 18. August um 17 Uhr in Gerthe. Von da aus geht es über die Innenstadt, wo auf der Bühne im Bermuda-Dreiecks Konzerte stattfinden, bis zur Endstation nach Dahlhausen, wo ab 18 Uhr im „Freiraum“ an der Dr.-C.-Otto-Straße 126 die Vernissage von Monika Drobeck mit anschließendem Konzert von „Bras Fit“ und ab 19 Uhr Kunst am Bahnhof Dahlhausen zu sehen ist. Im „Freiraum“ wird es außerdem zwei Lesungen geben, von Arne Dessaul (Sa., 16 Uhr), und von Peter Reidegeld (So., 11 Uhr).
Weitere Highlights im Südwesten sind die Konzerte am Plateau des Linden Dahlhauser Schwimmvereins am 19. August um 17 Uhr, mit dabei ist unter anderem die zehnköpfige Reggae-Band „The Rude Reminders“. Oder am 20. August um 15 Uhr die Vernissage mit Konzert in der Galerie Bettina Kretschmer in der Alten Timmer Schule an der Hattinger Straße 764.
Alle Höhepunkte aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, bei der Kulturlinie ist von Gerthe über Weitmar bis nach Hattingen und Dahlhausen jede Menge los und in den Bahnen selbst wird es, abgestimmt auf den Fahrplan, einige Überraschungen geben, inklusive Moderation, damit auch alle wissen, dass die Bahn gerade zur Bühne wird. Insgesamt nehmen 35 Kulturorte und über 50 Künstler teil, das Programm ist größten-teils umsonst.
Hinter der Organisation der „Kulturlinie Ruhr“ stehen die freie Künstlerin Stephanie Wyrebak und Musiker Lukas Tomko, der am 18. August auch selbst mit der Band „The Superfantastic Bling Boom Boys“ auf der Bühne im Bermuda-Dreieck auftreten wird. Schon im vergangenen Jahr hatte das Paar als Leitungsteam die Premiere gestemmt.
„Die erste Auflage ist gut an-genommen worden und hatte ein gutes Echo“, berichtet Tomko: „Von der Erfahrung haben wir auf jeden Fall profitiert. Es gab viele Strukturen, auf die wir zurückgreifen konnten. Es war trotzdem wieder ein enormer Aufwand.“ Ein kleines Manko im vergangenen Jahr war allerdings der Regen, weswegen das Festival diesmal vom September in den August vorverlegt wurde. Außer-dem dauert es nun drei statt zehn Tage lang. „Wir wollen dadurch das Programm intensiver halten und noch mehr Festivalatmosphäre schaffen erklärt Tomko. Ansonsten bleibt das Prinzip das gleiche. „Wir wollen die Leute begeistern und die kulturelle Fülle der Quartiere zeigen“, fasst es Tomko zusammen.
Das Programm: www.kulturlinie.ruhr