Ökologisches Tennis
TG 49 investiert 600.000 Euro in Modernisierung der großzügigen Anlage
Insgesamt 13 Außenplätze inklusive Center Court, je drei Hallen- sowie Beachvolleyballplätze, zwei Clubhäuser, ein Kinderspiel- und Übungsplatz auf 27.000 qm Fläche im Grünen: Kein anderer der 17 Tennisclubs in Bochum zeigt mehr Größe als die Tennisgemeinschaft (TG) 49. Und doch sind die Spitzenzeiten mit über 1.000 Mitgliedern seit den 1990er Jahren vorbei. In der Verbandsstatistik liegt der Verein hinter Stiepel (500) und Südpark (382) mit 369 Gemeldeten auf Rang 3, im Jugendbereich (91) nur auf Position 6. Ziemlich lange scheint man offenbar in Erinnerungen an rauschende wie kostspielige Ranglistenturniere und Bundesligazeiten inklusive (fast) Aufschlag von Boris Becker an der Ostfeldmark geschwelgt zu haben. Mitgliederschwund, Tennisflaute, Investitionsstau: Schwierige Vorzeichen für das Vorstandsteam um Dagmar Christoleit, als es im Oktober 2014 die Verantwortung übernahm.
Seitdem wurde intensiv an einem Strang gezogen. Es wurden Fachleute, wie Bauingenieur Jürgen Wilms sowie Technikwart Dirk Kuberka als Berater und Mitarbeiter gewonnen, Prioritäten mit Nachhaltigkeitsfaktor gesetzt. Rund 600.000 Euro hat der Club in die auf Erbpachtbasis genutzte Anlage investiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In der Sommersaison spielen Mitglieder und Gäste auf komplett neu aufgebauten Außenplätzen. Zudem wurde das asbesthaltige Dach der 1976 erbauten Hallen-Konstruktion durch ein wärmedämmendes, zwölf cm dickes ersetzt. Schließlich musste auch der Bodenbelag nach dem Starkregen vom 7. Juni 2016 erneuert werden. Bei der Sanierung kam Wilms die findige Idee zu einem ökologisch wie finanziell wertvollem Projekt. Die TG Bochum leitet das Regenwasser in zwei Zisternen, um damit nicht nur neun Tennisplätze zu bewässern, sondern auch etwa eine Million Haushaltseimer über den neben der Anlage fließenden Ahbach in die Emscher zu befördern. So erhielt der Verein von der Emscher-Genossenschaft für die Regenwasserabkopplung 127.000 Euro. Neben den städtischen 144.000 Euro für die Sportstättensanierung ein weiterer Baustein der Finanzierung.
Zudem kann die TG die jährlichen Energiekosten um rund 13.000 Euro reduzieren: Das neue Dach führt zu Heizenergie-Einsparungen von etwa 30 Prozent und für die Bewässerung der Plätze werden ca. 500 Kubikmeter weniger Leitungswasser verbraucht. Mit dem gesparten Geld wird das zinsgünstige Darlehen der NRW-Bank in Höhe von 300.000 Euro bedient.
TG 49 Bochum
Ostfeldmark 11
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