Hightech-Sensoren überwachen Mini-Risse
Brücke „Wittener Straße/Sheffieldring“: Stadt geht mit Riss-Monitoring auf Nummer sicher
Die Brücke über den Sheffieldring ist tatsäch--
lich nicht mehr zu retten. Die Risse im Beton sind dramatischer als befürchtet. Ab sofort werden sie in Echtzeit überwacht. Schon 2017 soll mit dem Neubau der ersten Fahrbahnseite begonnen werden.
Gehandelt wird allerdings sofort. Noch im April werden an der Brücke „Wittener Straße“ Hightech-Sensoren angebracht, mit denen die Risse rund um die Uhr beobachtet werden. Das gab es an Bochumer Brücken noch nie.
„Wir gehen davon aus, dass acht bis 16 Messpunkte eingerichtet werden müssen“, sagt Karl-Heinz Reikat, Leiter der Abteilung Stadtbahn und konstruktiver Ingenieurbau bei der Stadt Bochum. Die Installation des so genannten Riss-Monitoring übernimmt eine Spezialfirma für Messtechnik. Die Daten werden direkt an den Gutachter übermittelt, der die Brücke „Wittener Straße/Sheffieldring“ im Auftrag der Stadt nachberechnet hat. Die Datenübertragung erfolgt voraussichtlich über das Internet.
Um Interpretationsfehler zu vermeiden, werden die Sensoren zunächst kalibriert. „Man muss wissen, was ungefährliche Bewegungen sind“, sagt Reikat. Schwankungen entstünden allein schon durch die Temperaturunterschiede von Tag und Nacht. „Anschließend werden dann Grenz- und Vorwarnwerte festgelegt.“
Sollten sich die Mini-Risse in dem 1961 errichteten Brückenbauwerk gefährlich vergrößern, droht eine weitere Einschränkung des Verkehrs auf der Wittener Straße. Von einem Überfahrverbot für Lkw bis hin zu Vollsperrung: Im schlimmsten Fall muss die Stadt die Reißleine ziehen.
Die Installation eines Riss-Monitoring an Bochumer Brücken ist zwar neu, Erfahrung hat die Stadt aber trotzdem schon. Eine ähnliche Überwachung wurde unter anderem beim U-Bahnbau in der Innenstadt eingerichtet.